Das Kiefergelenk knackt. Damit die Bewegungen im Kiefergelenk reibungslos ablaufen können, federt eine Knorpelscheibe (Diskus artikularis) die Belastungen ab und bewegt sich, geschmiert von der Gelenkflüssigkeit (Synovia), zwischen Gelenkköpfchen und Pfanne. Ruscht das Köpfchen beim Mundschluss teilweise oder ganz vom Diskus runter, wird es bei der nächsten Mundöffnung blockiert. Meistens springt das Köpfchen bei der Mundöffnung wieder auf den Diskus auf - und verursacht bei der Überwindung des Knorpelrandes ein typisches Knackgeräusch. Ursachen für die Rückverlagerung des Gekenkköpfchens kann eine Überlastung infolge Bruxismus (Knirschen oder Pressen mit den Zähnen) sein. Verspannungen im Bereich der Kaumuskulatur oder Zahnfehlstellungen können ebenfalls eine Rolle spielen.

Mein Mund geht nicht mehr auf. Prinzipiell können im Zusammenhang mit CMD zwei Komponenten für die Einschränkung der Mundöffnung verantwortlich sein: die Kaumuskulatur und/oder das Kiefergelenk.
Ist die
Kaumuskulatur aufgrund einer großen Belastung (z.B. Mund-offen-halten bei einer Weisheitszahn-OP oder einem langen Zahnarztbesuch) übermüdet, fällt es oft anschließend noch längere Zeit schwer den Mund zu öffnen. Bei schmerzhaften Schädigungen z.B. im Kiefergelenk reagiert die Muskulatur oft reflexartig mit einer Anspannung, um weitere Bewegungen (=Schmerzen) zu verhindern. Diese so genannte Muskelschienung (engl. muscle splinting) kann dazu führen, dass die Muskulatur völlig hart wird und der Mund nicht mehr richtig auf geht.
Damit die Bewegungen im Kiefergelenk reibungslos ablaufen können, federt eine Knorpelscheibe (Diskus artikularis) die Belastungen ab und bewegt sich, geschmiert von der Gelenkflüssigkeit (Synovia), zwischen Gelenkköpfchen und Pfanne. Ruscht das Köpfchen beim Mundschluss teilweise oder ganz vom Diskus runter, wird es bei der nächsten Mundöffnung blockiert. Meistens springt das Köpfchen bei der Mundöffnung wieder auf den Diskus auf - wenn nicht, dann wird die Mundöffnung blockiert. Oftmals geht so einer "Diskusverlagerung ohne Reposition" eine längere Phase des Knackens voraus.

Ich habe Kopfschmerzen!? Ursache für Kopfschmerzen sind nicht selten überlastete Kaumuskelareale. Verspannungen im Temporalismuskel führen zu Schmerzen im gesamten Schläfenbereich; ist der Kaumuskel (M. Masseter) betroffen, tut es in den Wangen und unter der Jochbeinen weh. Darüber hinaus können Schmerzen aus der Tiefe (z.B. Mm. pterygoidei, Schmerzen der Kiefergelenke) fortgeleitet werden und im gesamten Kopfbereich Schmerzen hervorrufen. Kurz: Bei unklaren Kopfschmerzen sollte auch an die Diagnose CMD gedacht werden und ein entsprechender Spezialist konsultiert werden.

Was sind das für Ohrgeräusche? CMD-Patienten klagen häufig über Ohrgeräusche. Trotz intensiver interdisziplinärer Forschung in den vergangenen Jahrzehnten sind die physiologischen Zusammenhänge noch nicht eindeutig geklärt. Tatsächlich gelingt es manchmal im Rahmen der CMD-Behandlung auch den Tinnitus zu verbessern. Bei Tinnitus oder vermindertem Hörvermögen sollte ein mit der CMD-Diagnostik vertrauter Zahnarzt hinzu gezogen werden, wenn von den folgenden 6 Symptomen 3 zutreffen (nach Vernon, 1992): 1. Tinnitus und Ohrenschmerzen, 2. Tinnitus und Hörminderung, 3. Allmählich beginnender Tinnitus, 4. Komplexer Tinnitus (mehrere Geräusche), 5. Tinnitus ist durch Unterkieferbewegungen beeinflussbar (z.B. Vorschieben, weites Öffnen, festes Zusammenbeißen), 6. Tinnitus kann nicht durch Tinnitus-Masker verdeckt werden.

Warum ist mein Kiefer morgens wie eingerostet? Viele CMD-Patienten leiden an nächtlichem Bruxismus (Knirschen oder Pressen mit den Zähnen). Knirscher werden oftmals durch Ihren Partner auf die unangenehme Angewohnheit aufmerksam gemacht, da das Reiben der Zähne deutlich zu hören ist. Presser hingegen beißen aufeinander ohne zu Reiben. Beiden Bruxismus-Typen gemeinsam ist die starke Muskelaktivität, die hinsichtlich Kraft und Dauer der Belastung weit über das normale Maß hinausgeht. Die Folge davon spürt man oft morgens beim Zähenputzen: der Kiefer ist wie eingerostet, der Mund geht schwer auf, weil die Muskeln von der nächtlichen Hochleistungsaktivität merklich ermüdet sind.

Mein Mund geht nicht zu. Bei manchen Patienten hakt der Unterkiefer bei weiter Mundöffnung auf einer oder auf beiden Seiten aus. In seltenen Fällen gelingt es nicht den Mund wieder zu schließen. Grund dafür ist in der Regel eine besonders dehnbare Gelenkkapsel der betroffenen Kiefergelenke. Das Kiefergelenkköpfchen bewegt sich aus der Gelenkpfanne heraus und gelangt nur schwer, oder eben garnicht, zurück in die Gelenkpfanne. Ein fachkundiger Zahnarzt wird Ihnen das Gelenk wieder einrenken und Ihnen Übungen zeigen, wie Sie in Zukunft dieses "Malheur" vermeiden können.

Ich kaue eigentlich immer nur auf einer Seite! Wenn Sie aus diesem Grunde Schmerzen im Gesicht, vor dem Ohr, im Wangen- oder Schläfenbereich haben, könnte es sein, dass Sie an CMD leiden. Sprechen Sie das Problem bei Ihrem Zahnarzt, damit er der Sache auf den Grund gehen kann. Sind genug Zähne vorhanden, sollte man diese auch gleichmäßig benutzen!

Ich knirsche meine Zähne kaputt! Das Knirschen mit den Zähnen ist ein Phänomen, das bei etwa einem Drittel der Erwachsenen auftritt. Während man früher annahm, zu hohe Füllungen oder imperfekter Zahnersatz würden Bruxismus hervorrufen, werden heute meotionaler Stress und psychische Anspannungen als Hauptursache für den Bruxismus angenommen. Beim Knirschen können extrem hohe Kräfte entwickelt werden, die weit über das normale Maß (beim Kauen) hinausgehen. Diese biomechanische Belastung kann zu Schmelzbeschädigungen, Frakturen von keramischen Verblendungen, Muskelverspannungen und Schädigungen im Kiefergelenk führen. Eine kausale Behandlung ist zahnärztlich nicht möglich. Mit Schienen können Schäden an den Zähnen verhindert werden. Zahnersatz muss so angefertigt werden, dass beim Knirschen keine punktuellen Kräfte wirken können (Aufbau einer Front-Eckzahn- oder Gruppenführung; geeignete flache Höcker im Seitenzahnbereich). Stellenweise muss auf keramische Verblendungen im Bereich der Kauflächen verzichtet werden.

Schmerzen? Nur beim Kauen... Sind die Kaumuskeln durch Parafunktionen (z.B. Knirschen und Pressen, aber auch Fingernagelkauen, Kauen auf Stiften, Kauen auf der Lippe u.ä.) überlastet, können sie in Funktion (= Kauen) schmerzen. In Ruhephasen (Mund geschlossen, Zähne auseinader) regenerieren sie sich. Fängt man dann an zu kauen, spürt man die Schmerzen im Gesicht, im Bereich der Wangen, der Schläfen oder im Munde oft überraschend heftig. Kognitive Verhaltenstherapie, Selbstbeobachtung oder Entspannungsübungen können sehr wirksam zur Behandlung beitragen.

In meinen Kiefergelenken knirscht es wie Sand im Getriebe. Eine Arthrose kann auch in den Kiefergelenken auftreten. Wenn durch krankhafte Abbauprozesse die Knorpelschichten, die Kiefergelenkköpfchen und - pfanne überziehen, verloren gegangen sind und keine Gelenkschmiere mehr produziert wird, tritt so ein typisches Knirschen im Kiefergelenk auf. Manchmal sind besonders ältere Menschen betroffen, die aufgrund einer zu geringen Wasserzufuhr regelrecht "austrocknen".

Mein HNO-Arzt sagt, die Schmerzen kommen nicht vom Ohr!? Bei Überlastungen der Kiefergelenke erzeugen die Gelenkköpfchen häufig Druck nach hinten. Das kleine Polster aus Blutgefäßen und Nerven, das sich dort befindet, kann dadurch sehr schmerzhaft werden. Dieser Schmerz strahlt oft in den Gehörgang ein, sodass Patienten sich häufig zuerst an den HNO-Arzt wenden. Findet dieser keine adäquate Ursache für die Schmerzen, sollte ein Experte für CMD-Erkrankungen hinzugezogen werden.

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